„All I hear is voices.
Everybody’s talking.
Nothing real is happening,
‚cause nothing is new
now when all is tragic
and I just feel sedated.
Why do I feel numb?
Is that all I can do? (Yeah)
And heaven knows
I’m not helpless (yeah).
But I’m only human.
I can’t see the use in me crying.
If I’m not even tryna make
the change I wanna see.
I can’t sit and hope,
I can’t just sit and pray,
that I can find a love,
when all I see is pain.
Falling to my knees,
and though I do believe:
I can’t just preach,
baby,
preach.
I can’t just preach,
baby,
preach.
(John Legend: Preach. 2019)
Leute,
an diesem Wochenende
war wirklich ganz, ganz großer Bahnhof
hier in Quedlinburg.
Das ganz große Fernsehen
war mal wieder da.
Nein,
nicht wegen des Weltkulturerbes
und auch nicht
wegen irgendwelcher verirrten Spaziergänger.
Der komplette Markt am Mathildenbrunnen
ist zugestellt mit riesigen ZDF-Trucks,
dicke, fette Übertragungskabel
schlängeln sich von da
bis zur St. Niklolaikirche,
in der riesige Scheinwerfer
das fehlende Tageslicht ersetzen.
Denn seit Freitag hängt nasskalte,
graue Suppe über der Stadt.
Selig also die,
die nicht vor die Tür brauchen,
sondern, unter
dicke Decken gekuschelt,
mit frischem Kaffee in den Händen,
dem Chorgesang,
den Geschichten
und der Predigt
beiwohnen können.
Zu diesem historischen Fernsehgottesdienst
aber erst später mehr,
schließlich war auch den Rest der Woche
weiterhin ordentlich Krach
auf den Schwarzen Spiegeln:
Der Zweite Kalte Krieg
scheint sich endlich zum neuen Topthema
hochgemörsert zu haben,
denn auf Pandemie
hat ja echt gar niemand mehr Bock.
Und so betreten also
neue und alte Player*innen
die Weltbühnen:
ACAB hat gleich mal einen Doppelauftritt.
Erst in Kiew, dann in Moskau;
die deutsche Linie ist klar:
Deeskalation auf breiter Front.
Lieber eine friedliche Lösung, denn:
„Diplomatie ist der einzig gangbare Weg.“
Aber leider auch „keine Zaubertür“.
Die Ukraine hätte deswegen
auch viel lieber Waffen,
natürlich „ausschließlich zur Verteidigung.“
(wer ist jetzt noch mal der Kriegstreiber?)
Baerbocks völlig logische Antwort:
„Unsere Haltung ist ja bekanntermaßen bekannt.“
Ja ja, die Schuhe passen ihr noch nicht so richtig,
aber ganz ehrlich,
viel falsch gemacht hat sie nicht.
Höchstens vielleicht das Grundgesetz
ein klein wenig verbogen,
als sie zugibt, dass man sich
aber doch sehr gerne
an einem Cyberkrieg beteiligen könne
(siehe Artikel 26 GG).
Flankiert wird dieses heuchlerische Gesülze
via verzögerter Liveschalte:
Der Bundeskanzler ruft,
vom Staatsbesuch in Madrid aus,
ebenfalls zu Deeskalation auf.
Fast so, als ob der sich damit auskennen würde,
denn, jetzt fällt es mir endlich wieder ein,
sein Name ist ja Scholz,
Olaf, „schlagt dem Schwarzen Block den Kopf ab“, Scholz.
Na ja, aber wahrscheinlich war das
irgendein anderer Olaf Scholz.
Notwendig ist seine Einmischung
aber anscheinend wirklich,
denn sogar Schweden überlegt mal wieder,
ob es nicht doch lieber
der Nato beitreten möchte.
Der UK liefert nämlich sehr gerne Knarren,
die USA sowieso,
ein neuer Deal über 200 Million Dollar
wird beim Antrittsbesuch des US-Außenministers
in Kiew unterzeichnet.
Sogar Ex-Diktator Poroschenko
ist wieder zurück an alter Wirkungsstätte.
Doch trotz einer im Raum stehenden Anklage
wegen Hochverrats,
bleibt er von der Untersuchungshaft vorerst verschont.
Weswegen er auch in jede Kamera,
die ihm vor die Nase gehalten wird,
reinerzählt, dass ja wohl sein Nachfolger
das Arschloch hier sei,
das nur fiese Lügen über ihn verbreite.
Währenddessen verlegt Russland
jetzt noch mehr Truppen nach Belarus.
Die Diplomaten kommen aus dem Blitzlichtgewitter
kaum noch raus,
viel raus kommt dabei aber nicht.
Russland will Sicherheitsgarantien,
die die Nato aber leider, leider nicht geben kann.
Warum eigentlich nicht?
Zum Abschluss der zweiten Woche
dieses „Krieges“
tritt dann ein General der Deutschen Marine zurück.
Seine öffentlichen Äußerungen
waren offensichtlich zu wenig natoergeben:
Russland wolle viel,
aber bestimmt keinen Krieg,
das Kriegsgetrommel sei also „Nonsense.“
Bleibt wohl nur zu hoffen,
dass er wenigstens in der Sache recht behält.
Was aber ganz bestimmt ein Krieg ist,
die Nato aber irgendwie nicht so interessiert,
das ist der Vergessene Krieg.
Genau, der den Saudi-Arabien gegen den Jemen führt,
das real life Star Wars der letzten sieben Jahre,
vor absolut authentischer Kulisse.
Huthi-Rebellen gegen das Golf-Imperium.
Jede Woche eine neue Episode,
so lange schon,
dass sie wöchentlich in Vergessenheit geraten,
die Tagesthemen wollen schließlich nicht langweilig werden.
Allein die Ereignisse in dieser Woche
hätten vor einigen Jahren noch
für eine Woche Spitzenplatz
in den Top-News
und mindestens drei Leitartikel
zum „Dritten Weltkrieg“ gereicht:
Die Huthis attackieren Abu Dhabi!
Abu Dhabi,
nicht nur die wahrscheinlich reichste Stadt am persischen Golf,
sondern auch die wahrscheinlich strategisch wichtigste,
weil Hauptstadt vom Pulverfass Vereinigte Arabische Emirate (VAE),
dem viertgrößten Player auf globaler Ebene,
nach China, den USA und Russland.
Aber was soll‘s,
sind ja nur die Rebellen.
Solange die Jedi sich nicht auf deren Seite schlagen,
oder der nächste Sith-Lord die Nerven verliert,
ist es auch nicht weiter der Rede wert,
dass die Saudis als Antwort
ein Gefängnis in Saada (Nordjemen) bombardieren,
wie so ein richtiges Imperium,
nur noch ohne Todesstern.
Stattdessen aber lenken sich die Nachrichten
lieber mit anderen alten Geschichten ab,
die die meisten ihrer Hauptfiguren
schon lange vergessen wollten.
Wie, zum Beispiel
Papst a.D. Joseph Ratzinger,
der jetzt auch eine unschöne Rolle
im ewigen Missbrauchsskandal
der Katholischen Kirche spielt.
Zum Einen, weil inzwischen einwandfrei belegt ist,
dass er ebenfalls aktiv
an Vertuschungen beteiligt war,
zum Anderen, weil er weiß, wie man ablenkt:
Ein jahrealter Aufsatz wird rausgekramt,
in dem die wahren Schuldigen für die Pädophilie,
ach was, für den gesamten
Untergang der Katholischen Kirche
benannt werden:
Die 68er!
Himmel!
Es überrascht mich nicht,
dass ein Papst
die sexuelle Befreiung
als das pure Böse betrachtet.
Aber dass er damit im 21. Jh.
immer noch Aufmerksamkeit erregt,
das ist dann selbst für die Katholische Kirche
doch ziemlich altbacken.
Aber nicht nur der mitteldeutsche Bible-Belt
wird sich über den neuesten Verbündeten freuen,
die „neue“ CDU, unter Friedrich dem soundso vielten,
nimmt die Steilvorlage mit Sicherheit volley.
Apropos Volley.
Ich hatte zwar beschlossen,
den Fall Djokovics ganz schnell vergessen zu wollen,
aber hier noch ein kleiner Nachgeschmack
mit Beigeschmack:
Seine Teilnahme an den nächsten großen Turnieren
ist schon so gut wie gecancelt,
da kommt raus,
warum er so heftig einen auf Impfskeptiker macht.
Profit.
Alles nur eine einzige riesen Werbenummer
eines weiteren Multi-Millionärs,
der sich auf den Ruhestand vorbereitet.
Djokovic hält nämlich ganze 80%
eines aufstrebenden Pharmaunternehmens.
Alternative Medizin, selbstverständlich.
Womit wir dann auch schon
bei der Pandemie wären,
dem Dauer-Doppelfehler,
der sich länger hinzieht
als ein Regenfinale in Wimbledon.
Die Meldungen werden inzwischen
einfach wild durcheinander gerührt,
und bei so vielen Köchen
ist der Brei ja eh schon lange verdorben.
Zunächst eine weitere gute Nachricht:
Moderna kündigt eine Kombi-Impfung an.
Schon im kommenden Herbst
wird sich vor Grippe und Sars-Cov-2
schützen können wer kann.
Das stimmt mich so freudig,
dass ich gleich den Schwurblern
die Arbeit abnehme:
Euer neues Narrativ sollte ab jetzt folgendes sein:
„Siehste! Dos wor doch schon immor nur de Krippe!
Zwee Johre lang is die Menschen
alles möchliche orzählt worn,
abor viel mehr Schaden hat doch
dieser (sic!) „neue“ Virus
och bloß nich anjerichtet!
Alles nur, um de Schlafschafe
zun Jehorsam zu erziehen
und wejen die Spaltung!!1ellF!!1!“
Noch allerdings
sieht die Wirklichkeit so aus:
Sogar in Polen wird jetzt eine Impfpflicht diskutiert,
weil: notwendig.
Nur 50% der Bevölkerung sind geschützt,
der Rest befindet sich im Moment
„auf dem besten Weg ins Armageddon.“
Die Zahlen weltweit
werden jeden Tag fantastischer,
inzwischen kennt man mehr Menschen,
die es schon hatten,
als Menschen, die nicht wissen,
wie man Quarantäne richtig ausspricht.
In Berlin reichen die PCR-Tests nicht mehr,
dafür wird jetzt auch dort in den Kitas getestet,
weil die nämlich aber mal so gar kein Pandemietreiber sind.
Aus dem globalen Quarantäneverkürzungsexperiment
wird also still und heimlich
das Loslassen vom Schreckgespenst.
Kein Wunder aber,
dass inzwischen sogar der „Expertenrat“ Alarm schlägt,
die Nachdurchseuchung ist zu dynamisch,
die Krankenhäuser wieder
immer mehr unter Druck.
Für Alusockenträger,
die sich das immer noch nicht erklären können,
hier eine kleine Rechnung,
aufgemacht von Jerome Adams,
dem ehemaligen obersten US-Sanitätsinspektor:
“If your enemy uses a weapon
that’s one-third as likely to kill you,
but four times as many people
are shooting at you,
you’re now 1.3 times as likely to die!”
Und da wusste der noch nichts
von BA.2, der neuesten Omikronuntervariante.
Denn ja, richtig geraten:
Noch ansteckender.
Ich glaube, ich ruf mal in London an,
schließlich gibt es kaum etwas erlösenderes
als das Leid anderer.
Tuuuut – Tuuuuut – Tuuuut. …
Hello? … London? …
Is this you? … Nice to …
Was? …
Ok, kein Englisch mehr. … verstehe ich gut. …
Nein! … Was du nicht sagst! …
Ist der denn immer noch Ministerpräsident? …
Was? … Wer? …
Ach ja! … Cummings! … ich erinnere mich. …
Was macht der? … Also London! … Behave! …
Aber ja, der fickt Johnson wirklich ziemlich hart gerade. …
I know! … Klar streitet der alles ab! …
Kann der denn was anderes? …
Also außer Parties schmeißen?! …
Sorry, was? …
Kann er? …
Was denn? …
Ein neues, noch härter konservatives
Polizei-, Justiz- und Wahlrecht ankündigen? …
Ach so, kein Powergrap … schon klar. …
Was? …
Die BBC? … Soll vieeeel weniger Geld kriegen! …
Ja, die Tour kennen wir hier auch,
erzähl ich dir später mal…
Deswegen jetzt was? …
Wirklich? …
Ein echtes Misstrauensvotum? …
Etwa bald? …
Ja, freut mich auch. … sort of …
Und sonst? … Pandemie bei euch schon vorbei, ja? …
Ach, diese Woche schon? …
Sicher, ja? …
Nein? …
Was? …
Oh, na das passt doch gut. …
Ja… okay… verstehe. …
Trotzdem schön, mal wieder was gehört zu haben. …
Bye! …
London hat gerade noch gesagt,
dass der UK wenigstens in Sachen Mode
wieder die Avantgarde stellt,
denn der neueste Schrei,
der gerade nach Europa rüberkommt,
heißt, wenig originell:
Dystopia-Core.
Und wo gerade auch die Rede
vom Axtanlegen an die Pressefreiheit war:
Das können wir in Sachsen-Anhalt ja
bekanntermaßen auch ganz gut.
Denn hier hat ein CDUler
erst vor ein paar Tagen
mal wieder die Torpfosten nach rechts verrückt,
die Eckfahne ist bereits links vom Tor.
Die tagesschau müsse man nämlich
ganz und gar „abschalten.“
„Gleichschalten“ wäre ja auch illusorisch.
Schnell zur Einordnung
seines Verständnisses des Öffentlichen Rundfunks:
Herr Kurze findet,
dass Jan Böhmermann ein Staatsfeind,
Uwe Steimle aber ganz schön dufte ist.
Er hat was gegen des Gendern,
denkt auch, dass es viel zu viele Sender gibt,
die Intendantengehälter sind zu hoch,
es gibt zu wenig positive Berichte über Ostdeutschland,
zu viele Sendeanstalten sind im Westen.
Das würden ihm auch immer wieder
seine Wähler sagen.
Genau:
Selbstermächtigung durch Selbstbestätigung,
oder: der dumme Teil der ostdeutschen CDU.
Weil der Kurze aber schon 2016
mal so richtig besoffen
gegen Flüchtlinge und Medien gehetzt hatte,
rudert seine Partei schnell zurück,
behält die ganze Nummer
aber mal als „Fernziel“ im Hinterkopf.
Einer noch,
dann sind wir vorerst wieder
raus aus der Faschoecke.
Dafür aber hat sich einer der Oberfaschos
wieder auf die Schwarzen Spiegel gedrängelt.
Anders Bering Breivik (Utoya 2011)
möchte gerne,
dass seine 21jährige Haftstrafe,
mit anschließender Sicherheitsverwahrung,
zur Bewährung ausgesetzt wird.
Die norwegische Staatsanwaltschaft
verkneift sich ein bitteres Lachen,
lässt das Arschloch aber vor Gericht,
und somit vor die Kameras der Weltöffentlichkeit.
Ergebnis:
Große Bilder von einem Nazimörder,
der stolz den Hitlergruß zeigt
und von oben bis unten mit Naziparolen
auf Zetteln zugetackert ist.
Die meisten halbwegs verantwortungsvollen Newsoutlets
springen nicht über dieses Stöckchen,
nur die FAZ kann der Nazipropaganda
nicht widerstehen,
schließlich muss man auch
die Burschenschaftler
im eigenen Klientel bespielen.
Und ich weiß nicht genau,
wie viele Treppen ein Witz eigentlich haben kann,
aber:
Zum gleichen Zeitpunkt
kommen die Taliban
nach Norwegen,
um sich mal über Menschenrechte zu informieren,
und vor allem darüber,
wie man damit humanitäre Hilfsgelder
absahnen kann.
Das stand übrigens auch in der FAZ,
aber erst Sonntag Nachmittag.
Dann also schnell was
halbwegs antifaschistisches:
Anne Franks Verräter
ist zu 85% überführt!
Ob das gute Neuigkeiten sind,
sei dahingestellt,
hat ja keiner mehr was davon.
Die meisten Indizien
weisen auf einen jüdischen Notar hin,
der sich ebenfalls in Amsterdam versteckt hatte.
Vor die Wahl gestellt,
entweder mitsamt seiner Familie
sofort deportiert zu werden,
oder weitere jüdische Familien zu verraten,
entschied er sich wohl für letzteres.
Und hat den Holocaust
um fünf Jahre überlebt.
Schade,
wir müssen doch noch etwas
nach den Rechten sehen.
Ich erspare Euch zwar
die aktuellsten Teilnehmerzahlen
der Spaziermärsche
(es werden weniger),
dafür aber gibt es wenig überraschende News
zum Ex-Chef der deutschen Polizei.
Horst Seehofer hat also
völlig überraschend
wohl ganz wirklich
den letzten Verfassungschutzbericht zur AfD
frisieren lassen.
Darf der,
die Frage ist allerdings: Warum hat er?
Nun ja, auf den Punkt gebracht,
weil die CDU,
sogar er selbst
ja ganz ähnliche Aussagen gemacht hat
wie die Populisten rechts neben ihm,
vor allem, dass der Islam ja
wohl nicht zu Deutschland gehöre.
In klassischster CDU-Manier
wurden da also mal schön
alle Steine aus dem Glashaus geräumt.
Das ändert allerdings nichts
am fortschreitenden Niedergang der CDU:
Friedrich Merz hat sich jetzt also wirklich
zum Vorsitzenden wählen lassen.
Der Drops ist gelutscht.
Nur konsequent,
dass Angela Merkel
die Einladung zum Parteitag,
den Ehrenvorsitz
und ein Abendessen mit Merz abgesagt hat.
Ach, und überhaupt
macht Mutti gerade
einen äußerst gechillten Eindruck.
Die totale Erlösung
heißt in Deutschland nun mal:
Rente.
Die letzte Führerin der Freien Welt
hat sogar der UNO einen Korb gegeben.
Danke, aber nein danke.
Autobiographien schreiben sich nicht von selbst.
Und ihre dürfte das schwierigste Buch sein,
das jemals irgendwer schreiben muss.
Gott sei Dank hat sie ihren Doktortitel
nicht in Literaturwissenschaften.
Ja, moment doch,
zum Klima komme ich ja gleich,
und dann auch endlich zum Fernsehgottesdienst,
aber erst noch was genauso entspannendes,
NBA-Basketball.
Die nächste Supergeschichte!
Am (inter-)nationalen Martin-Luther-King Day
beenden die Atlanta Hawks,
sozusagen die Heimmannschaft der Bürgerrechtsbewegung,
eine Serie von zehn Heimniederlagen,
ausgerechnet gegen
die neuen Fackelträger des Antirassismus,
die Milwaukee Bucks.
36 Minuten lang liegen sie hinten,
dann ziehen sie unaufhaltsam vorbei.
Die Arena bebt!
If you don‘t love this,
you don‘t love NBA-Basketball.
Gut,
wie das Wetter gerade ist,
musste ich ja schon beklagen,
deswegen heute mal eher gute Nachrichten
von der Klimafront:
Denn auf einmal wird in Australien
einfach so grüner Wasserstoff produziert,
und das Offshore-Business
brummt wie noch nie.
Geht doch!
Aber:
Wir sind immerhin in den 20ern,
also dem Jahrzehnt,
wo nichts so gut ist,
dass es nicht noch
viel schlechter werden kann.
Denn die Erde findet mit Leichtigkeit
auch andere Wege,
uns das Leben zur Hölle zu machen.
Der Vulkanausbruch in Tonga
würde einem Vergleich
mit Lissabon 1755
(das Erdbeben,
der Tsunami,
der Großbrand
und die Seuchen,
die dem gerade aufwachenden Europäer der Aufklärung
seine Machtlosigkeit ins Bewusstsein rückte)
locker standhalten.
Die Wucht des Ausbruchs
eines noch unbenannten Unterseevulkans
entspricht einer Explosion von
einhundert Millionen
(in Ziffern: 100.000.000)
Tonnen TNT.
Zum Vergleich:
Die Hiroshimabombe hatte
eine Sprengkraft
von dreizehntausend
(in Ziffern: 13.000)
Tonnen.
Die Zerstörung ist also mindestens biblisch.
Für den restlos aufgeklärten Europäer
ist so was aber nur noch ein Grund
für minutenlanges Entsetzen;
bevor dann weitergescrollt wird.
Und während abertausende Menschen
wortwörtlich nichts mehr haben,
außer einem unüberschaubaren Haufen
aus Asche und Tod,
fragen wir uns bestürzt,
ob wir nicht eigentlich einfach
nur zu viel auf unsere Schwarzen Spiegel schauen,
oder ob das wirklich alles
doch irgendwie relevant ist?
Gut, ihr seid endlich erlöst;
zum Schluss also auch mal
ein bisschen Lokalstolz:
Pfarrerin Franziska Junge
verzaubert den gesamtdeutschen Sonntagmorgen.
In einer herrlich bodenständigen,
offen und ehrlichen,
ja fast schon leichten dreiviertel Stunde
predigt sie uns allen von der Stärke der Zuneigung.
Und zwar nicht in dieser überheblichen Form,
der des missionierenden Mitleids,
sondern in der der eigenen Zuneigung,
zum Leben selbst.
Vom mutigen Überschreiten
der Schwelle zum anderen.
Eingerahmt von einem unaufdringlichen Chor,
der gerade dadurch seine Bedeutung beweist,
erzählen drei Menschen
ihre Geschichte vom auf-das-Leben-zugehen.
Eine echter und wichtiger als die andere.
Keine Apelle,
keine Warnungen,
kein Groll,
keine Angst mehr.
Eigentlich schon gar keine Predigt mehr,
sondern „nur“ eine ebenso einfache
wie ewig richtige Botschaft:
Zuwendung stärkt,
erfordert kaum mehr als aufrichtige Mühe
und erlöst uns von dem Dunkel.
Das alles top ausgeleuchtet
und telegen wie nix!
Amen.
„To all those people doing lines:
Don’t do it, don’t do it.
Inject your soul with liberty.
It’s free, it’s free.
Salvation,
salvation,
salvation
is free.
Salvation,
salvation,
salvation
is free.“
(The Cranberries: Salvation. 1996)

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