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Come now sleep (S8:Ep4)

von | 2022 | 20. November | Die Serie, Staffel 8 - Fallen Leaves

 

„Son, this is it, this is it.
You’re gonna sink for your sins
unless grace be the wind.
Son, this is it, this is it.
We’re all sinking for our sins
unless grace be the wind
to fill our sails.“

(As Cities Burn: This is it, this is it. 2007.)

 

So.
Es ist so weit:
Der Winter ließ sich nicht
noch weiter aufschieben.
Ab Freitag Mittag
wurden die Flocken immer größer,
auf dem Garagendach im Hof
liegt immer noch der Puderzucker,
die Sonne schafft es weder über die Dächer,
noch hat sie genug Kraft;
heute Morgen waren erstaunliche -7°C,
der nächste Schnee
soll in der Nacht fallen.
Totensonntag,
als ob er von einer KI erdacht worden wäre.
Auf den Friedhöfen
brennen die LED-Grablichter,
und auf dem Quedlinburger Markt
haben die Buden
noch rücksichtsvoll geschlossen.
Ansonsten kann es dann
aber auch bald mal losgehen:
Der erste maßnahmenfreie „Advent in den Höfen“
in drei Jahren;
alle scharren schon mit den Hufen,
der überlagerte Glühwein
sehnt seiner Erlösung entgegen.
Morgen Abend muss
die maximal aufgehübschte Mittelalterstadt
aber erst noch die nächste „Montagsdemo“ überleben.
Immerhin gab es am vergangenen
einen schon fast so zu bezeichnenden Fackelmarsch,
sogar die Trommler haben sich eingetaktet.
Vorneweg 20+ Polizist*innen in Vollmonktur,
und noch mal genauso viele hinterdrein.
Aber da war ja auch noch Herbst.
Nur der heiße.
Jetzt ist aber schließlich endlich „Wut-Winter“.
Passend dazu
hat sich am Donnerstag,
hier im angesehenen Palais Salfeldt,
die „Twitter-Omi“ empört;
Applaus!,
auch in der MZ,
auf Seite 1.

Und apropos Twitter,
dann haben wir das auch gleich hinter uns gebracht:
Momentanen Prognosen zufolge
gibt es die Plattform höchstens noch eine Woche.
Krass eigentlich.
Dann ist Ruhe im Karton.
Also in diesem zumindest.
Bei Mastodon werden schon
die nächsten Millionen-Followerschaften aufgebaut;
wer’s braucht.
Elon Musk jedenfalls,
der braucht es offensichtlich „hardcore“.
Nach seinem letzten Personalmemo
verlassen die verbliebenen Digitalarbeiter
auch noch das Headquarter.
44 Milliarden in drei Wochen
durchs Klo gejagt.
Und nebenbei noch
das relevanteste öffentliche Netzwerk der Welt pulverisiert.
Irgendwie aber auch überhaupt nicht schade,
besonders, weil jetzt auch noch
Trumps Konto wieder aktiv ist.
Und nicht mal der scheint es nötig zu haben,
sagt er jedenfalls heute.
Den lustigsten Kommentar
hatte übrigens Luca Doncic,
als aktueller MVP-Frontrunner
darf der das:
„Ich spiele auf meinem Handy
sowieso nur Schach.“

Komplett im Arsch
ist übrigens auch das deutsche Bildungssystem,
und zwar von ganz unten
bis ganz oben,
auch wenn es denen ganz oben
noch nicht so aufgefallen ist.
Woher ausgerechnet ich das weiß?
Meine Mutter
hat mich erfolgreich dazu genötigt,
die letzte Ausgabe von „Markus Lanz“ zu gucken.
Der Mann bleibt nicht zum Aushalten
(overacting, dein Haar ist locker nach hinten gegelt),
aber worin sich die anderen alle einig waren,
das ist dann doch schon härterer Tobak:
Im Grunde geht es der deutschen Bildung
in etwa so wie dem Klima.
Die Katastrophe hat bereits begonnen,
aber viele denken,
dass es schon nicht so schlimm werden wird.
Und mal ganz abgesehen davon,
dass es schlimmer noch nie war,
stehen wir immer noch am Anfang.
Bereits jetzt fehlen 40.000+ Kräfte,
in wenigen Jahren werden es 200.000 sein.
Wenn wir nicht…
Ja, wenn wir was denn?
Wir können alle Gebäude in top Zustand versetzen,
wir können alles durchdigitalisieren,
wir können die Lehrpläne und Methoden modernisieren,
die Verwaltung normalisieren,
das alles sind nur Fragen des Geldes,
und braucht nur
das Engagement der Verantwortlichen.
Aber:
Wenn niemand mehr da ist,
die/der den Job auch macht,
dann helfen alle Gehaltserhöhungen,
Arbeitszeitkonten
oder sonstige Verlockungen nichts.
Es sind einfach viel zu wenig Leute
für viel zu viel Arbeit,
flächendeckend.
Von der urbanen Brennpunktschule
bis in die provinzielle Privatschule.
Aber noch lässt sich das alles
auch als Jammern auf hohem Niveau abtun,
wir müssen eben was tun
für unsere Zukunft.
So ist das nun mal
mit einer neoliberalen Bundesbildungsministerin.

Und der Turbokapitalismus
erfreut sich doch auch weiterhin
wieder bester Gesundheit!
Pandemiefolgen?
Klimakatastrophe?
Krieg?
Was denn?
Es ist Black Friday Week,
die Spritpreise nähern sich
einer Art Vornormalität,
die Metaller
haben mit nur einem Warnstreik
ganze 8,5% mehr erstritten,
die verdammten Gasspeicher
sind verdammt noch mal
zu 101% gefüllt,
und die Rechnung kommt
erst im nächsten Jahr.
Bis dahin
ist erstmal durchschnaufen angesagt!
Mal wieder einen Gang runterschalten,
bisschen Gras über alles wachsen lassen,
mal die anderen machen lassen.
Wir sind doch genug!
Seit dieser Woche
beträgt die Anzahl der Weltbevölkerung
acht Milliarden (in Ziffern: 8.000.000.000).
Und da geht noch was!
Auch zehn Milliarden wären nicht zu viel.
Zumindest wenn es so etwas
wie Gerechtigkeit und Umverteilung geben würde.
Außerdem ist das wahrscheinlich
auch nur wieder so ein Trend,
die Anzahl der Spermien nimmt weiterhin rapide ab,
ab 2045 löst sich das „Problem“ von ganz allein.
Haben Wissenschaftler herausgefunden.

Ich stelle also erneut fest:
Unser größtes Problem
heißt weiterhin:
Zu viel.
Von allem.
Ihr wisst schon:
Zu viel,
dieses Gefühl, das wir haben,
wenn wir uns nur noch
in die Waagerechte begeben wollen.
Wenn wir es nicht mehr schaffen,
den Überblick zu behalten.
Wenn wir nicht mal mehr in der Lage sind,
auch nur die Überschriften der Newsfeeds
noch einordnen zu können,
wenn wir unsere wache Zeit
trotzdem kaum noch für etwas anderes nutzen,
als genau diesen unmöglich gewordenen Überblick
nicht völlig zu verlieren
und zugeben müssten,
dass niemand mehr irgendwas weiß,
weil alle alles wissen können.
Wenn wir deswegen
viel zu viele Abstriche machen müssen,
unsere Aufmerksamkeit nicht mehr ungeteilt
den Dingen widmen können,
die unser Leben noch lebenswert machen können,
unseren Freundschaften,
unseren Familien,
unseren Leidenschaften.
Der Gegenwartsterror
hat uns fester im Griff als jemals zuvor.
Ich für meinen Teil
könnte jeden Tag um sechs ins Bett fallen
und höchstens noch Märchen lesen.
Mache ich aber nicht,
niemand macht das.
Weil es unanständig wäre.
Undankbar.
Undenkbar.
Höchstens noch ein Fall
für Cathy Hummels’ Depressionspodcast
oder das übernächste Buch von Jasmin Schreiber.

Und als ob es nicht schon lange reichen würde,
oder gerade weil alles schon lange reicht,
beginnt heute tatsächlich wirklich
die Fußballweltmeisterschaft in Quatar.
Sämtliche Gags darüber
sind schon seit Monaten gemacht,
alle haben ihre Meinung,
und spätestens ab dem Viertelfinale
gucken sowieso wieder die meisten;
Awareness ist eine ganz dünne Decke,
die ganz schnell vom Bett rutscht.
Hier also noch die letzten Meldungen,
für alle die es noch nicht mitbekommen haben:
Diese WM ist kacke.
Von Anfang bis Ende;
egal wie gut die Spiele sein mögen,
ohne Brot für die meisten,
verändern sie gar nichts.
Und auch wenn „Fußball“gott Infantino
sogar mehr als eine heuchlerische Shitshow
abgezogen hätte,
bleibt es dabei,
dass „der Fußball“ in dieser Form
einen Fick gibt,
auf alles außer sich selbst.
Die FIFA hat es sogar geschafft,
dass weder Dua Lipa
noch Rod Stewart(!) auftreten wollte.
Die Hälfte der Deutschen will angeblich nicht gucken?
Egal, dann werden eben Fans in die Wüste gekarrt,
am Geld soll es nicht scheitern;
das Spektakel ist schließlich
jetzt schon zwanzig (sic) mal teurer
als die letzte Ausgabe.
Das allerdings
hat einen ganz spezifischen Grund
und macht die ganze Sache nur noch abstoßender,
obwohl es zunächst ziemlich fresh klingt:
Die erste klimaneutrale WM.
Denn das funktioniert so:
Quatar erwirbt Zertifikate,
die bescheinigen,
dass mit irgendeinem Klimaschutzprojekt
anderswo CO2 eingespart wird.
Die wenigen Kunden bisher
sitzen dabei im Global Carbon Council (GCC),
einem Lobbyverein der Energieindustrie.
Das war so klar,
dass ich da nicht mal mehr
mit dem Kopf schütteln will.
In letzter Minute gab es dann
auch doch die eigentliche Horrormeldung des Turniers:
Kein Bier.
Außer für die VIPs.
Keine Pointe.
Aber genug Anlass
für noch mehr unlustige Gags,
mit denen die hiesigen „Kritiker“
ihr Geld verdienen.
Humor kann auch Eskapismus sein.
Und wenn wir von einem
nicht genug bekommen können,
dann ja wohl davon.
Denn dann können wir in den nächsten Wochen
endlich mal über was anderes reden:
Alle gemeinsam über diese WM abkotzen
und uns zum Halbfinale,
mit Schal und Mütze,
am Grill treffen,
statt irgendeines der folgenden „Themen“
zu Tode zu diskutieren:

Zum Iran, zum Beispiel,
hat ja auch jeder seine Meinung inzwischen.
Hier meine:
Es geht nicht um den Iran,
oder um die Mullahs,
oder um Kopftücher.
Es geht um die Kurd*innen.
Mal wieder.
Spätestens seit heute müsste das
auch noch den letzten Selbstfriseuren klar sein:
Die Lage im iranischen Siedlungsgebiet
eskaliert endgültig.
Das nächste Pulverfass
des Dritten Weltkriegs ist explodiert.
Wieso solidarisert sich eigentlich
kaum irgendwer
mit der diskriminiertesten Mehrheit
im Nahen Osten?
Zu komplex?
Mitnichten:
Kurdistan erstreckt sich
über nur vier Länder,
die Türkei, Syrien, den Irak
und eben den Iran,
und ist dabei größer
als jedes einzelne von denen.
In Mahabad (Nordwestiran)
stehen momentan Panzer auf den Straßen
und es wird wahllos geschossen,
während der Westen schon wieder
von irgendeiner vergessenen Revolution schwafelt.
Die Türkei bombardiert wieder verstärkt
die Kurdengebiete in Nordsyrien,
nachdem irgendein YPG-PKK-Link
zum kürzlichen Anschlag in Istanbul gefunden wurde.
Wieder flüchten die Menschen,
und wissen nicht mehr wohin.
Da hilft es auch nicht,
dass „Die Anstalt“ uns
über unsere (aka deutsche) Verantwortung
im Iran aufklärt,
und Iranerinnen
uns das mit dem schlechten Gewissen verzeihen.

Denn an das
haben wir uns doch ausreichend gewöhnt,
wir gehen schließlich jeden Abend mit ihm ins Bett.
Zwar ist auch hier der „Fluchtwinter“ ein Problem,
aber wir machen gerne ein paar Turnhallen
für die Ukrainer*innen frei,
vielleicht findet sich für die Kurd*innen auch noch eine Matte,
aber nur, wenn sie nicht zu arabisch daher kommen.
Wir haben ja auch noch eigene Bedürftige!
Und was die jetzt schon wieder kosten sollen!!
Gott sei Dank gibt es
aber eine christliche, soziale Union in Deutschland.
Denn auch Bedürftige sind für die Bürger.
Deswegen sollen sie aber
noch lange kein „Bürgergeld“ kriegen,
jedenfalls nicht, wenn sie ein Sparbuch haben,
und sei es auch noch so klein.

Denn irgendwer muss ja
auch noch in Zukunft
Urlaub auf Bali machen können.
Da war bis gestern auch der G20(-1)-Gipfel.
Und wie das auf Gipfeln so üblich ist,
wurde auch wieder nichts relevantes beschlossen.
Biden und Xi
haben sich noch mal versprochen,
dass die Atomwaffen im Bunker bleiben.
Wenigstens was.
In einer anderen Tourihochburg
ist auf einem anderen Gipfel
ebenso wenig beschlossen worden,
obwohl man extra
in die Verlängerung gegangen ist.
Obwohl:
Immerhin soll über
einen internationalen Fonds beraten werden,
für die am stärksten betroffenen Regionen;
Schlafsand ließ sich auch
schon mal schwerer
aus den Augen wischen.

Und während wir also verpassen,
wie Quatar das Eröffnungsspiel gegen Ecuador verliert,
diskutieren wir uns weiter müde.
Dazu immer mehr als gut genug:
Die US of A.
Die Midterms sind dann doch
weniger gut gelaufen,
als sich bei der ganzen Euphorie
der ausgebliebenen „Red Wave“ erhofft wurde:
Der Kongress,
also die wichtigste Instanz der Gesetzgebung,
ist zurück in der Hand der Republikaner.
Und Donald Trump
macht offiziell,
was keinen überrascht:
„Americas Comeback is starting now.“
Er tritt in zwei Jahren wieder an.
Und in zwei Jahren
kann noch viel zu viel passieren,
um das nicht Schrecken erregend zu finden.
Bei seinem Auftritt in Mar-a-Lago
wurden immerhin schon mal
Menschen am Verlassen der Veranstaltung gehindert.
Nicht nur die haben diese Scheiße also satt
und kommen aus der Nummer nicht mehr raus,
auch Ivanka Trump
sagt gleich,
dass sie keine Ambitionen hat.
Dafür hat Mike Pence wohl welche,
womit der Kampf
um die Schattenherrschaft im Kongress
begonnen hat.
Die Frage ist nur noch,
gegen welche Demokraten
die ersten Amtsenthebungsverfahren durchgedrückt werden.
Nancy Pelosi tritt gleich mal zurück,
sicher ist sicher.
Immer was los
im Tinseltown der Demokratie.

Gut was los war Anfang der Woche
auch in der Ostukraine.
So wenig aber,
dass sich Oberschüler*innen in Deutschland
in morgendlichen Essays schon darüber wundern,
dass man gar nicht mehr so richtig was mitbekommen würde.
Zu Beginn des ersten Kriegswinters
(am Donnerstag hat es auch in Kiew
das erste Mal geschneit)
scheint die Solidaritätswelle in blau-gelb bei Insta
also schon wieder abgeflacht zu sein.
Als ob der „Sieg“ in Cherson
den Krieg bereits beendet hätte.
Und während sich Selenskyj
in den Straßen der Stadt feiern lässt
und bei den G20(-1) ein „Kiewer Abkommen“ fordert,
quasi Minsk I bis II,
aber in den Grenzen von 1991,
beraten sogar die Geheimdienste
der USA und Russlands wieder miteinander.
Letztere haben sogar nichts dagegen,
dass das Wort Krieg
in der G20(-1)-Abschlusserklärung auftaucht,
die diesen natürlich aufs Schärfste verurteilen
und sogar Reparationen fordern.
Denn der ideologische Kampf
dreht sich inzwischen nicht mehr
um Krieg oder Frieden,
sondern um Recht oder Macht;
sagt zumindest „der Ami“.
Jedenfalls war alles viel zu ruhig.
Und damit hier keiner noch wirklich kriegsmüde wird,
und damit nicht irgendwer doch noch auf die Idee
mit den Friedensgesprächen zurück kommt,
beginnt am Dienstag für ein paar Stunden
wirklich der Dritte Weltkrieg:
Raketeneinschlag in Polen.
Zwei Todesopfer.

Höchstalarm auf allen Ebenen.
Geplante Sondersitzungen sämtlichster Gremien.
Die Ukraine weiß auch sofort Bescheid:
„Russland verbreitet nun eine Verschwörungstheorie,
dass es angeblich eine Rakete
der ukrainischen Luftabwehr war,
die auf Polen niederging.“
Außenminister Dmytro Kuleba
ist also noch auf Twitter,
und schreibt weiter:
„Das ist nicht wahr.“
Nur wenige Stunden später:
Entwarnung oder Hinterhältigkeit?,
Joe Biden lässt die Welt wissen:
Es war die ukrainische Luftabwehr.
Woraufhin Moskau
Washington für die besonnene Reaktion lobt.
Was also macht Selenskyj?
Froh sein,
Sorry sagen,
und weiter der Held sein?
Fast.
Noch am Mittwochabend
zieht er diese Version
öffentlich in Zweifel.
Für Deeskalation gibt es eben selten Oscars.
Am Donnerstag aber
ist der Dritte Weltkrieg wieder im Standby:
Russland führt seine „Spezialoperation“ weiter,
weil Kiew nicht verhandeln will,
trotz einem angeblich zunehmenden „Drängen“ der USA,
man beschieße im Übrigen
nur militärisch relevante Infrastruktur,
und außerdem habe die Ukraine
gerade erst zehn Kriegsgefangene getötet,
kann man sogar schon bei Telegram sehen.

Dieser Krieg
bleibt also weiterhin
der kolossale Clusterfuck,
der er seit einem dreiviertel Jahr ist,
und der er offenbar vorhat zu bleiben.
Denn Russland steht nicht nur mit dem Rücken zur Wand,
sondern ist auch das erste Land,
das in Folge des Krieges
ganz offiziell in die Rezession gerutscht ist.
Weltwirtschaftskrise,
ick höre dir schon janz schön dolle trappsen.

Gut.
Ich denke,
das alles sollten mal wieder
genug Gründe gewesen sein,
die magische Seite des Winters
voll auskosten zu dürfen.
Die Ruhe, die sich angeblich über alles legt.
Das Innehalten
des ansonsten ständig im Wachsen begriffenen Chaos,
das wir unsere Gegenwart nennen müssen.
Die kleine Schwester
von Schlaf und seinem Bruder.
Die Kapitulation.

Passend dazu noch ein Tipp
für die REM-Phasen:
#degrowth ist plötzlich wieder Thema.
Ganz klein,
irgendwo am Rande
unserer Vorstellungskraft.
Aber das ist eine andere Geschichte
und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Bevor Ihr Euch aber
für heute ins Bett geschickt fühlen dürft,
hier noch schnell ein Monster,
für darunter:
„Cerberus“,
oder: Sars-Cov-2 BQ.1.1.
Immunfluchtchampion
und noch mal 10% ansteckender als Omikron.
Die Weihnachtskonzerte
schlottern bereits.
Geprobt wird trotzdem,
egal wie kalt die Kapellen auch sind.

Und weil das alles
für heute
wieder mal
viel zu viel war,
und weiter noch
viel zu viel wird,
und weil ich mir,
außer mit Subversivität,
auch nicht mehr zu helfen weiß,
und weil
#DieDoppeltenZwanziger
ihre Klammern gerne mit Stil schließen,
hier noch, als Gute-Nacht-Zitat,
ein Vorweihnachtswunsch,
auf normannisch:

 

„Kom, kom,
signade jul!
sänk dina vita vingar
över stridernas blod och larm,
över all suckan ur människobarm.
Över de släkten som gå till ro,
över de ungas dagande bo.
Kom, kom,
signade jul!
Sänk dina vita vingar.“

(Edvard Evers: Jul, jul, stralande jul. 1921.)

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