Pokerchips im Fachwerkpalast (3)
„Kunst?“, der Mützenträger machte sich das dritte Bier auf. „Das soll Kunst sein?"
Gegenwartsliteratur.
Live.
Nur im Internet.
Aus der Provinz.
„Kunst?“, der Mützenträger machte sich das dritte Bier auf. „Das soll Kunst sein?"
"Then they fucked that too."
"Ich stell mir grad vor, wie früher im Freibad immer die 40jährigen auf den Dreier geklettert sind, um sich dann mit nem fast eleganten Köpper selbst und allen anderen zu beweisen, dass sie es einfach mal schon immer drauf hatten. Und wie wir dabei am Beckenrand standen und uns bloß unseren Teil gedacht haben.“
Besonders in den Tagen der Quarantäne hatte ihn die Ohnmacht seiner Privilegiertheit beinahe erdrückt.
„So, keine Handys am Tisch, wisst ihr Bescheid.“
Ja, wann denn sonst? Auge um Auge, Zahn um Zahn. Nie wieder!
Heute kann sich der Brillenträger nicht daran erinnern, dass die Jungs damals über den Tag der Einheit gesprochen hätten, hatte dieser doch gerade erst sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert.
„Ladiadiadiyooo, BVBeee, Hurensöhöne.“ Mit einem seligen Grinsen und einem brandneuen Bayernshirt („Europas Könige“) stand das Almänchen in der Wohnzimmertür.
Der Brillenträger schaute in sein Glas. „Hm. Kauft auch keiner die Serie. Die Zuschauer finden halb leer eben interessanter als halb voll.“
„Richtig. Halb voll heben die sich für das richtige Leben auf.“
„Besser is!“