Bild: Weltkulturerbe Zone. Quedlinburg. Juli 2025.
So.
Die erste Zigarette des Nachmittags
habe ich grade im Aschenbecher ausgedrückt.
Über die Innenseite eines meiner Fenster
krabbelt eine einsame Fliege
und davor wiegt sich die Birke
im spärlichen Wind,
auch jetzt noch sind die Temperaturen so angenehm,
dass sogar die Vögel
gerne Freiluftkonzerte geben.
Hinter uns liegt eine kühle Woche,
sehr wahrscheinlich die letzte
bis zum Herbst.
Am Montag
und gestern
hat es den ganzen Tag geregnet,
in Maßen, aber ausdauernd.
Dazwischen war die Sonne selten zu sehen,
und ganz windstill war es auch nie.
Sogar in Brandenburg
regnet es momentan noch reichlich;
Gärtnerinnen und Bauern in Ostelbien
legen erleichtert die Beine hoch.
Selbst Treuenbrietzen brennt erstmal noch nicht,
dafür wurden dort die ersten Tornados gefilmt.
Die Stimmung ist so runtergekühlt,
dass Deutschland sogar wieder ernsthaft
Zeit zu haben glaubt,
für so richtig gute Sommergeschichten,
natürlich besonders dann,
wenn die Heldin einer Odyssee,
die es bis auf die Titelseiten
der NYT und des Guardians geschafft hat,
ihre Interviews auch auf Deutsch geben kann.
Ganze elf Tage
hat Caroline Wilga
alleine im Australischen Busch überlebt,
ohne nennenswerte Vorräte
oder Ausrüstung.
Nachdem sie ihr Auto im Sand festgefahren hatte,
dauerte es zehn Nächte,
bis sie zufällig gefunden wurde.
Sie trank aus Pfützen,
schlief in Höhlen,
wurde brutal von Moskitos zerstochen
und war vom Verhungern
nicht mehr so weit entfernt.
Und weil sie nicht gestorben ist,
lebt sie auch noch morgen.
Netflix und Disney
werden sehr viel Geld anbieten.
Zu recht.
Der kollektive „letzte Sommer vor dem Krieg“
besitzt also wenigstens eine Erinnerung,
die auch gänzlich ohne
Klima, Krieg und Katastrophen auskommt
und darüberhinaus
auch noch
die Hoffnung
zum Hauptmotiv hat.
Vielleicht geht der Westen ja
doch noch nicht unter,
vielleicht bleibt das Wetter ja
einfach so,
vielleicht passieren ja
ein paar Wunder,
oder vielleicht findet uns ja
wenigstens irgendwer,
zufällig.
Wie viel Anlass zur Hoffnung wir haben,
das wird aber auch diese Episode
(und die nächste) wieder,
genau so wie jede einzelne davor,
versuchen festzuhalten.
Und es ist wie immer:
Nicht viel.
Deswegen habe ich
dementsprechend wenig Zeit;
kurz vor Staffelenden
ist die Deadline bekanntlich
besonders ungeduldig.
Also, ich weiß ja nicht vor Ihr seid,
aber ich stehe ganz oben
auf dem Zehn Meter Brett
im Freibad unserer Ängste,
allzeit bereit
zum Springen.
Eins,
zwei,
drei:
91 Meter hoch und 214 Meter lang.
So sieht also das Bruttoinlandsglück
in Bhutan aus.
Ein riesiger Betondamm,
der ein schmales Hochgebirgstal verschließt.
Am 1020-Megawatt-Punatsangchhu-II-Wasserkraft-Projekt,
vereinbart zwischen der Regierung Indiens
und der königlichen Regierung Bhutans,
liefert der Punatsangchhu-Fluss zuverlässig Strom.
Mit dem speist der Bergstaat
sogenannte Mining-Farmen.
Was 2019 und 2020 mit zwei Computern begonnen haben soll,
sind heute mindestens sechs energiefressende Rechenzentren,
die man vom Satelliten aus orten kann.
Sie erbringen Rechenleistungen,
um das Netzwerk von Bitcoin zu sichern.
Schade, Bhutan.
Das Land gehört übrigens nicht
zu den BRICS-Staaten,
aber wer so mittendrin liegt,
wird schon noch angeschlossen.
Aber darum geht es in dieser Woche
auf dem BRICS-Gipfel in Rio de Janeiro nicht.
Überhaupt geht es um sehr wenig.
Denn es ist nicht wirklich wer da.
Xi schickt nur einen Vertreter,
Putin schaltet sich wenigstens online dazu.
Vermutlich wollen sie aber einfach
nicht zu viel Aufsehen erregen;
wer hat, der kann.
Und wer nicht hat,
der kann auch nicht.
So wie Marine Le Pen.
Die scheitert mit ihrem Antrag
gegen den Ausschluss von den Präsidentschaftswahlen
(wegen Veruntreuung von EU-Geldern).
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
bleibt stabil.
Und damit dann gleich
zur ersten handfesten Krise
der neuen Großen Koalition:
In der letzten Woche vor den Sommerferien
brennen nochmal allen die Sicherungen durch.
Bei der Wahl
zur Nachbesetzung offener Richterstellen
am Bundesverfassungsgericht
tanzen auffällig viele Unionsmitglieder
aus der vorher,
auch von Fraktionschef Spahn,
beschworenen Reihe
und stimmen,
gemeinsam mit der AfD,
gegen eine SPD-Kandidatin,
der sie sich anscheinend nicht gewachsen fühlen;
Frauke Brosius Gersdorf
wurde ja nicht umsonst nominiert.
Auslöser für den Rückzieher
der rückgratlosen Volksvertreter
war übrigens das Werk
eines gewissen Stefan Weber.
Der im Internet als „Plagiatsjäger“
bekannte Tastaturenmissbraucher
hat eine Kampagne zusammengeschustert,
die bei den meisten Sesselfurzern in Berlin
Kimmenschweiß ausgelöst haben dürfte:
Das Fräulein Doktor
habe nicht nur irgendwo was abgeschrieben,
sondern ist,
wenn man es nur richtig darstellt,
eine linksextreme Fötusmörderin!!1
Und wer die wählt,
macht sich zum Steigbügelhalter
des feministischen Kommunismus!1!1!!!1;
das Matriachat darf nicht obsiegen!111!!!11!!11!11
Die Frage ist doch eigentlich:
Wo, bitte schön,
schreibt eigentlich Stefan Weber ab?
Die Menschenrechte sind es schon mal nicht.
Schöner Mist also.
Alle stehen doof da,
außer den Faschisten.
Die kriegen zum Wiedersehen
zunächst einmal eine waschechte
Corona Enquette Kommission geschenkt;
sollen sie sich doch in der Vergangenheit austoben,
wir anderen haben genug gelernt.
Und dann darf Alice Weidel
auch noch 20 Minuten lang Scheiße labern,
der AfD-Beitrag zur Generaldebatte
ist ausschließlich ein Frontalangriff
auf den Kanzler,
der mir dabei jedoch wenig leid tut.
Im medialen Echo übertönt
ihr wirklich, wirklich
ganz, ganz schlimmes Deutsch
dabei dann aber auch das hier:
Boris Pistorius kann ganz in Ruhe erklären,
der Wehrdienst soll Pflicht werden,
wenn es einen
„kurzfristigen Aufwuchs der Streitkräfte
zwingend erfordert,
der auf freiwilliger Grundlage nicht erreichbar ist.“
Es wurde nicht mal versucht zu debattieren.
Danke Alice!
Immerhin nimmt jetzt das erste Bundesland
die Sache mit dem Rechtsextremismus ernst:
In Rheinland-Pfalz werden AfD-Mitglieder
nicht mehr in den Staatsdienst aufgenommen.
Bewerber*innen müssen künftig erklären,
dass sie keiner extremistischen Organisation angehören
– zu denen das Land auch die AfD zählt.
Geht doch.
Noch 15.
Zwei Nazi-Geschichten noch
und dann soll es auch schon reichen,
zumindest mit deutschen Faschos.
Oder eben jenen,
die sich als solche verkaufen:
Marla Svenja Liebig hat es geschafft.
Die Nazidiva aus Halle (Saale)
bekommt fast die gesamte Seite 2
der MZ-Wochenendausgabe.
Jetzt hat sie sogar Roger Stone
zur Witzfigur gemacht.
Im Text selbst steht nichts neues,
auch ist noch nicht geklärt,
in welchen Knast
die Antisemitin
einwandern darf.
Aber, boy, oh boy,
das Portrait,
das gut die Hälfte der oberen Seite ausfüllt,
ist für die Ewigkeit:
Einen Fuß nach vorne gestreckt,
einen unter der Holzbank versteckt,
auf dem Flur des Landgerichts Leipzig
sitzt sie,
in dunkelblauen Hosen,
einer weiten Bluse mit Leopardenmuster,
ein hellblaues Kopftuch
unter einem breitkrempigen,
schwarzen Strohhut.
Eine Hand liegt lässig auf der Banklehne,
um das Handgelenk die goldenen Trägerketten
einer schwarzen Handtasche,
die von einem goldenen Blitz verziert wird.
Die andere Hand,
an beiden sind alle Fingernägel lila verlackt,
stützt sich auf einem schlichten, hölzernen Gehstock.
Dazu trägt sie eine goldene John-Lennon-Sonnenbrille
über einem blond gefärbten Hulk Hogan-Bärtchen.
Dieses Bild wohnt jetzt
nicht nur in Eurem Kopf,
sorry,
not sorry.
Spaß beiseite,
es bleibt auch in der Provinz
weiter ungemütlich.
Nur ein Beispiel:
Die Zora in Halberstadt
hat ihren liebevoll vorbereiteten Stand
auf dem Stadtfest am Freitag Morgen wieder abgebaut,
„als wir leider feststellen mussten,
dass die Veranstalter*innen
erneut eine Security-Firma
aus Quedlinburg engagiert haben,
die früher Neonazi-Events in Nienhagen absicherte
und bis 2017 mit der Neonazi-Firma „Black Rainbow Security“
aus Leipzig zusammenarbeitete.“
Hier im Weltkulturerbe
weiß jede*r,
wer gemeint ist.
Kommen wir also zurück zum Krieg,
also dem Ding,
von dem wir immer noch
(letzter Sommer!)
nur indirekt
und immer noch
(allerletzter Sommer!)
irgendwie ganz gut aushaltbar
betroffen sind.
Um also nicht zu vergessen,
dass der Feind niemals schläft,
durften sich irgendwelche Praktis bei den Nachrichtendiensten
diese Sommerlochnachricht hier überlegen:
Space Laser!
Deutsches Flugzeug
von Space Laser ins Visier genommen!
Während es geflogen ist!
Wer kann das gewesen sein?
Wer hat Space Laser?
Die Space Force?
Die Intergalaktische Föderation?
Aliens?
Marvin?
Markus Söder?
Oder etwa Russland?
Nein,
viel besser:
Space Laser!
Aus China!
Botschafter werden einbestellt,
Boulevardmedien drehen frei,
die Tagesschau muss auch mitmachen,
drei Tage lang.
Kein Wunder also,
dass Carola Rackete
jetzt auch noch hinschmeißt.
Ein ganzes Jahr lang hat sie sich
das ganze in Brüssel angeschaut;
hätte ich nicht ausgehalten.
Kein Wunder aber auch,
dass das deutsche Handelsblatt
seit neuestem
ein tägliches
Defence Briefing abhält.
Rüstungsaktien zu haben
sollte ja wohl keine Schande mehr sein,
die Zeitenwende
steht im vierten Jahr.
Kriegsprotokoll. Schreibtisch. Deutsche Heimatfront. Letzte Reihe. Woche 172.
Die Mittel der Diplomatie. Montag: Charkiw, Odessa, Kiew und Sumy werden bombardiert, in Charkiw liegt ein Kindergarten in Trümmern, mindestens vier Menschen sterben. Trump will jetzt doch wieder mehr Waffen an die Ukraine liefern lassen. Dienstag: Rheinmetall verkauft Schweden Granaten im Wert von 355.000.000. Trump stellt fest, dass Putin unzuverlässig ist. Am Abend wieder Luftalarm über Kiew. Mittwoch: Der westukrainische Militärflughafen Oserne wird mit einer Kinshal angegriffen. In Kursk sterben drei Menschen bei einem ukrainischen Drohnenangriff. Drohnenschwärme bedrohen die Westukraine (Lutsk, Chmelnyzkyj und Ternopil). Polnische Kampfflugzeuge steigen auf. Merz im Bundestag: „Die Mittel der Diplomatie sind ausgeschöpft.“ Pistorius kündigt bisher ungenutzte Kapazitäten bei der Luftabwehrhilfe an. Tolstoi (Donezk) ist „befreit“. Wiederaufbaukonferenz in Rom: Wiederaufbauhilfe von bald 1.000.000.000.000 nötig, Russland soll zahlen, sagt Merz. Donnerstag: Die US-Waffenlieferungen werden wieder aufgenommen: Die USA verkauft an die Nato, die EU kauft von der Nato und verkauft sie dann weiter an die Ukraine. In Kiew explodieren weiter Drohnen. Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) verkündet: „Deutsche Hersteller unbemannter Flugsysteme erleben bei militärischer Aufklärung und kriegerischen Auseinandersetzungen derzeit eine rasante Nachfrage“, die Innovationszyklen seien geradezu schwindelerregend hoch. „Was gestern noch ein Garagen-Startup war, geht morgen schon in Serienproduktion.“ Meloni gibt in Rom die Höhe des nächsten Hilfspaketes bekannt: 10.000.000.000. Deutschland bietet der US-Regierung an, ihr „Patriot“-Luftabwehrsysteme für die Ukraine abzukaufen. Paris soll das neue Hauptquartier der sogenannten Koalition der Willigen werden, um die Ukraine im Falle einer Waffenruhe zu unterstützen. Pläne für eine künftige Koordinierungszelle in Kiew seien bereits in Arbeit, teilt Großbritannien mit. Der Washingtoner Thinktank Atlantic Council rechnet nicht mit einem Nachlassen der russischen Drohnenangriffe auf die Ukraine. Russland produziere inzwischen mehr und bessere Drohnen, die teils von Künstlicher Intelligenz unterstützt würden. Freitag: In Charkiw wird eine Entbindungsstation getroffen. Selena Dolyna (Donezk) ist „befreit“. Generalmajor Christian Freuding: „Wir haben heute hier vor Ort (Kiew) einer Unterzeichnung beiwohnen können.“ Die Ukraine benötige Waffensysteme, „die weit auch in die Tiefe des russischen Raumes reichen“. Samstag: Der nächste Großangriff: Explosionen in Lwiw, Tscherniwzi, Ternopil, Wolhynien, Charkiw und Lutsk. Die Strom- und Wasserversorgung in Saporischija bricht zusammen, wegen extremer Hitze. Sonntag: Mykolaiwka und Myrne (Donezk) sind „befreit“. In der letzten Woche gab es 1.800 Drohnenangriffe auf ukrainischem Gebiet. Auch die Siedlung Karl Marx (Donezk) wird eingenommen. Am Dnipro Delta explodieren zu viele Granaten.
Aber, Leute,
der Spuk hat doch bald ein Ende,
und seit dieser Woche steht auch fest,
wer als Gewinner vom Platz gehen wird
und somit seine Version
der Geschichte durchsetzt.
Letzter Sommer?
Klar!
Der letzte Sommer vor dem Ersten Weltfrieden!
Das jedenfalls muss sich
Benjamnin Netanyahu gedacht haben,
bzw. wollte der das seinen Gastgeber denken lassen,
als er Donald Trump bei einem Abendessen
sein Geschenk überreicht hat.
Eine Kopie des Briefes,
den er ganz höchstselbst
an das Nobel-Kommitee in Stockholm geschickt hat.
Ja, der Friedensfürst des Nahen Ostens
schlägt den Frisurensohn
für den Friedensnobelpreis vor.
Die Satire hat einen Herzstillstand.
Den aktuellen Stand
des schleichenden Genozids im Gazastreifen
(aka „Verhandlungen“)
fasst übrigens Richard Haass(sic),
früherer Diplomat im US-Außenministerium,
zusammen:
„Wir sollten das,
was auf dem Tisch liegt,
nicht verwechseln
mit irgendeiner
dauerhaften
Lösung der Palästinenser-Frage.“
Am Wannsee sind wieder Stühle frei.
Also treffen sich die Vandalen von „Palestine Rising“
und markieren das Kanzleramt in Berlin
mit reichlich blutroter Farbe,
so abgegriffen wie richtig.
Das groß angekündigte Treffen der Kriegsparteien in Doha
blieb erneut folgenlos,
aber dafür mischen die Huthis wieder mehr mit
und versenken zwei Frachter
im Roten Meer.
Am Ende der Woche scheint man
der „Endlösung der Palästinenserfrage“
ein großes, sehr großes Lager näher zu sein:
Im Süden des Streifens
soll ein Lager für 600.000 Menschen errichtet werden.
Aber was schreib ich von Lagern,
das Projekt kriegt einen so schönen Namen,
dass sich vor lauter verbittertem Zynismus
jede Pointe verbietet:
Die Ruinen von Rafah
sind ab ganz bald
eine „humanitäre Stadt“.
Völlig egal also,
ob jetzt schon beim San Fermin in Pamplona
(diese irre Nummer mit der Stierherde mitten in der Stadt)
im Chor skandiert wird:
„Stop genocide!
Free Palestine!“
Nur eine gute Nachricht gibt es aus der Region:
Die PKK hat tatsächlich begonnen,
ihre Waffen abzugeben.
Wenn Bibi Trump vorschlägt,
dann kann ich auch die PKK vorschlagen.
Womit wir auch schon wieder
im Vaterland der absurden Geschichtsschreibung
angekommen sind:
Elon Musk ist schon wieder da.
Er sieht meistens halbwegs nüchtern,
wenn auch noch reichlich lädiert aus,
aber er will es wirklich wissen,
schreibt er:
Die „America Party“
wird den Bürgern vor allem
natürlich eins zurück geben:
die Freiheit!
Das findet Trump selbstverständlich nur lächerlich,
und zu allem Überfluss
schmiert die Tesla Aktie noch weiter ab,
bald ist nicht mal mehr
der Schrott der Karossen was wert.
Aber hey, Elon,
jetzt bist du wenigstens
(wieder) auf der richtigen Seite.
Die Sturzfluten in Texas
sind gerade erst zurückgegangen,
da golft Trump immer noch
und leckt nur an einem Eis,
denn am Schuldigen
hat sich ja nichts geändert:
Joe Biden.
Vor allen die toten Mädchen von Camp Mystic
werden zur nächsten nationalen Tragödie,
auch weil die Geschichte mit den gefundenen Leichen
noch nicht vorbei ist.
Das Camp wurde
während der ersten Amtszeit des Frisurensohnes,
trotz der Warnungen von Geologen und Metereologen
in einem Überschwemmungsgebiet gebaut.
Verdammte Wissenschaft!!!1
Also wird der Welthandelskrieg wieder aufgenommen:
Die neue Zollrunde beginnt (erst) im August,
aber als erstes kriegen schon mal
Japan and Süd Korea entsprechende Depeschen;
China ist zufrieden.
Tatsächlich scheint es jetzt
so etwas wie ein tägliches
Handelskriegsupdate zu geben,
the show must go on.
Brasilien kriegt gleich mal
50% verpasst,
natürlich wegen der „Hexenjagd“ (Trump) auf Bolsonaro.
Und gestern dann erreichen die Brieftauben
auch Brüssel und Mexiko:
30%.
Auf alles.
Gegenzölle würden sofort verdoppelt.
Die sinnvollste Antwort
schickt der deutsche EU-Abgeordnete Sonneborn:
„Wir bestätigen Ihnen
den Eingang Ihrer Handelskriegserklärung.
Hiermit stornieren wir
Ihre soeben via EU/NATO
in Ihrem degenerierten Pupsland
aufgebene MILITÄRSCHROTTBESTELLUNG
in Höhe von rund 850.000.000.000 Mäusen.“
Aber natürlich auch innenpolitisch
tobt weiterhin der Orkan.
Gerne nochmal:
Die Migrantenschlägertruppe ICE
verfügt seit einer Woche
über ein Budget
von 175.000.000.000 Dollar.
Es kursieren bereits ernstgemeinte Gerüchte,
damit ließe sich eine ganze Armee aufbauen,
die in der Lage wäre,
einfach so in mehrere Sanctuary Cities
gleichzeitig einzumarschieren.
Geübt wird das bereits
in Los Angeles,
wo täglich Bundesagenten,
in großer Anzahl auch auf Pferden,
in den Parks hinter den Stränden
aufmarschieren,
während nur wenige Meilen nördlich
ein Mensch
bei einer Razzia
auf einer Cannabisfarm
stirbt.
Glaubt man den ganz cleveren Analysten,
passiert das alles aber vor allem,
weil Trump von der Epstein Liste verschwinden will.
Oder gleich die Epstein Liste verschwinden lässt.
Denn!, hier!, seht ihr!,
in Texas,
da werden zehn Menschen
wegen eines Hinterhalts gesucht,
bei dem sich ein paar ICE-Wichser
in die Hosen gemacht haben;
meine Worte, nicht seine.
Und außerdem und überhaupt,
alles läuft nach Plan,
Kristi Noem darf auch eine neue Ära einläuten:
Die Zeiten, in denen unbescholtene Bürger
an unbescholtenen US-Flughäfen
ihre Schuhe ausziehen mussten,
sind endgültig vorbei!
Ist das was?
Und der Supreme Court
bestätigt auch noch die Rechtmäßigkeit
der Massenentlassungen;
Law and Order,
Paycheck hin oder her.
Bei Fox News macht man derweil
weiter munter in Feinddämonisierung,
auch wenn dabei nur
das ekelerregende US-Sozialsystem
geschildert wird:
Die Tochter der linksradikalen Kongressabgeordneten
und Kopftuch tragendem Rudelmitglied bei „The Squad“,
Ilhan Omar,
ist, Gott bewahre, vorübergehend arbeitslos
und muss Second Hand Klamotten verkaufen.
Und das nur wenige Monate,
nachdem ihr College sie rausgeschmissen hat,
diese gottverdammte Antizionistin.
Noch mehr ausgelutschte Feindbilder?
Kein Problem:
Gegen die früheren Chefs der Geheimdienste CIA und FBI,
Brennan und Comey,
wird ermittelt.
Denn damals, bei „Russia Gate“,
haben die bestimmt noch irgendwas falsch gemacht.
Ist das schon Trump Nostalgie?
Der jedenfalls soll, laut CNN,
jetzt langsam wirklich mitkriegen,
dass Putin ihn die ganze Zeit nur verarscht.
Wahrscheinlich werden deswegen
1.350 Mitarbeiter*innen des Außenministeriums
fristlos entlassen.
Denn schließlich gibt es
auch wirklich auch immer noch was
zu feiern:
Trump lässt sich
zum Jahrestag des Attentats auf ihn
im Oval Office interviewen,
von, glaubt Ihr nicht,
Lara Trump.
Doch selbst dieses Blendwerk
der Götzenverehrung
scheint immer mehr Trumpisten
nicht davon abzuhalten,
mal so richtig wütend auf ihren Messias zu sein.
Die ersten beginnen sich dabei zu filmen,
wie sie ihre Maga-Kappen verbrennen,
auf ihrer kleinen Farm,
irgendwo in Alabama;
die Hoffnung steht am Feuer
und wärmt sich die Hände.
Und über die Trump/Superman-Kontroverse
könnte ich jetzt auch noch
drei Meter schreiben,
aber das mache ich nicht.
Vor allem auch,
weil die Deadline
mir gerade mitteilt,
dass ich für heute
wohl verloren habe.
Und das bedeutet
in dieser Woche:
Den Abwasch übernehmen.
Na dann, was soll’s,
kann ich auch erstmal Abendbrot essen
und hoffen,
dass ich beim Nachrichten-Überfliegen
nicht doch noch …
oh nein,
der Kanzler war beim (letzten?) Sommer Interview.
Und?
Koalitionskrise?
Was für ne Krise?
Friedrich Merz guckt ernst
und redet auch ernst.
Und sogar irgendwas mit Sozialstaat.
Er lässt zwar offen,
was genau er mit
der ziemlich guten Frage meint,
wann Eigenverantwortung zu Solidarität werde
(es geht um die private Vorsorge),
aber seine Ausführungen
zu einem Mietendeckel für Sozialwohnungen
klingen ja fast schon mitmenschlich.
Dann jetzt aber,
die Deadline soll endlich aufhören sich schlapp zu lachen,
und nächste Woche steht ja auch noch ein Staffelfinale an.
Ich habe also nicht mehr geschafft,
über Connie zu schreiben,
die da mal was klarstellen musste.
Oder über die Massenausschreitungen
und Plünderungen in Mexico City
(„Gringos Raus!“).
Ich habe es auch nicht mehr geschafft,
über Daimler Truck zu schreiben,
deren Park bei Halberstadt schneller fertig gebaut wurde
als Andreas Scheuer BER buchstabieren kann.
Oder über den Rekordtiefstand der Elbe
in der Bördemetropole.
Oder über die ganzen anderen Naturkatastrophen,
die zu ganz alltäglichen Nachrichten geworden sind:
Ein Megawaldbrand in Südfrankreich,
der Flughafen Marseille wurde evakuiert,
Heavy Rain in North Carolina,
New Mexico,
D.C. und Virginia,
noch ein Megawaldbrand am Grand Canyon,
und Sturzfluten in Katalonien.
Und natürlich
kommt die Unwettersaison erst noch,
im (letzten?) Herbst.
Aber noch
ist hier nicht mal Sommerpause,
und einmal kehren #DieDoppeltenZwanziger
noch zurück,
bevor auch meine Gedanken
endlich Urlaub machen dürfen.
Bis dahin bleibt also wieder nur
der Basketball:
Cooper Flagg und Bronny James
läuten mit einem jeweils todes unterirdischen Spiel
bei der Summer League in Orlando
die nächste Ära ein.
Und wenn wirklich alles schiefgeht,
dann dürfen die in ihrer Karriere
auch noch Vierpunktewürfe nehmen,
die Liga plant wohl ein Alleinstellungsmerkmal.
Caitlin Clark gefällt das.

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