„Der Mensch ist ein nach Zielen strebendes Tier.
Sein Leben hat nur Bedeutung,
wenn er versucht etwas zu erreichen
und nach seinen Zielen strebt.“
(vielleicht Aristoteles, oder Oscar Wilde)
Was wären
#DieDoppeltenZwanziger
ohne NBA Basketball?
Leser, die schon länger dabei sind,
könnten sich heute fragen,
warum ich noch nichts über
die Milwaukee Bucks
geschrieben habe,
schließlich haben die gerade
ihre erste Meisterschaft
seit anno knipps gewonnen.
Im, mit Abstand,
besten Spiel aller Ewigkeiten (no debate).
Nun, ich hatte schlicht und ergreifend
noch keine Zeit.
Letzter Schultag und so.
Im epischsten Schuljahr des 21. Jahrhunderts.
Mitten in einem Jahr,
in dem (momentan) alles,
aber wirklich fast alles in Scherben liegt.
Die eine Hälfte des Planeten brennt,
die andere wird überspült.
Der Kapitalismus hat sich aufs absurdeste gesteigert:
Stichwort: Wettrennen von Multitrilliardären
um Zeit im Weltraum.
Menschenrechte sind nur noch ein „Thema“,
das er schon lange verdaut hat.
Sämtliche Gesellschaften sind gespalten:
In Menschen, die in der Schule aufgepasst haben,
und die, die auch später nichts wirklich gelernt haben.
Und dann ist da noch diese eine andere Sache:
Delta, Vierte Welle, Langzeitschädigungen, Kinderimpfungen.
Und so weiter, und so fort.
Ein Schuljahr aber auch,
auf das ein nächstes Schuljahr folgen wird,
in dem wir den Haufen wieder zusammenkehren,
und weitermachen werden.
Weiter so, als ob wir eine Chance hätten,
weil wir wissen, dass wir eine haben.
Weil dann
können wir nämlich weiter
solche Geschichten miterleben,
wie sie die Milwaukee Bucks
im letzten Jahr geschrieben haben,
und allen voran, die Hauptfigur:
Der seit heute also ganz offziell
beste aktive Basketballspieler der Welt,
Giannis Antetokounmpo.
Die Geschichte geht so:
Ein Junge
aus Athen
(hier bitte reichlich geisteswissenschaftlichen Kontext einfügen)
ist talentiert genug,
um sein Glück
im schwierigsten Ballspiel der Welt,
in der besten Liga der Welt
herauszufordern.
Innerhalb von einigen Jahren
entwickelt er sich zu einem Abbild
des perfekten Basketballspielers
(nur Dreier muss er noch üben)
und wird, entgegen dem Trend,
der einzige Superstar in einem Team,
das nicht nur
eine jahrzehntelange Titelflaute beendet hat,
sondern vor allem
im letzten Jahr Sportgeschichte
und Geschichte geschrieben hat.
Der bisher einzigartige Spielerstreik in der NBA,
der einiges zum Politikwechsel in den USA,
also der Welt beigetragen hatte,
wurde von eben diesen Milwaukee Bucks begonnen,
die im Bundesstaat Wisconsin spielen,
in dem es letztes Jahr zu massiven
und sehr erfolgreichen Bürgerprotesten kam.
Und jetzt, ein Jahr später,
gewinnt ein internationales Rolemodel,
wie es kein vergleichbares gibt,
genau dort, in Milwaukee,
nach genau 50 Jahren wieder den Titel
im aber so was von besten Spiel überhaupt jemals.
Der Junge aus Athen
holt dabei,
im letzten Spiel der Serie,
in 38 Minuten
14 Rebounds,
blockt 5 Würfe
und macht, na?
Ganz genau:
50 Punkte.
Freak.
Und ich hab ab nächste Woche
endlich wieder Zeit zum Basketballspielen.
Mal schauen, wie lange noch.

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