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The earth is not a cold dead place (S6:Ep9)

von | 2021 | 30. Dezember | Die Serie, Staffel 6 - Peace or Love

So.
Geschafft.
2021 mit Ach und Krach
irgendwie
zu Ende gebracht.
Aber immerhin,
wir sind noch da,
wer hätte das gedacht?
Der definierende Komperativ
für dieses Jahrzehnt
ist also immer noch
stranger.

Deswegen als Einleitung
ein kurzes Schlaglicht
aus dem normalen Leben:
Im oberen Teil
eines Buchregals
an der Eingangstür eines Buchladens
steht ein rotes Buch.
Neuerscheinung.
Auf dem Buchdeckel
ein kunstvoller Linolschnitt
eines Apothekerfläschchens,
quer darüber der Titel:
„The Stranger Times“
Ein Roman.
Darunter der Untertitel:
„Was, wenn die seltsamsten News
die wirklich wahren wären?“
– Zack! Mitgenommen.
Gegen die Realität
hilft nur noch die Fiktion.
Der Zeitgeist ist ja
nicht ohne Grund
ein Geist.
Und mit Geistern
schließen wir nur Frieden,
wenn wir sie fronten.

Demzufolge stand der Titel dieser Episode
auch schon vor Wochen fest.
Hat man nämlich den momentanen Zeitgeist
immer nur im Nacken,
braucht man sich nicht wundern,
dass einem vor lauter Realitätsflucht
irgendwann die Nerven blank liegen.
Und man nimmt sich die Chance,
das Gute nicht nur sehen zu wollen,
sondern es überhaupt erst sehen zu können.
Klar, der Zeitgeist sieht gerade
ziemlich erschreckend aus:
Völlig entfärbt,
fette Augenringe,
triefende Nase,
Schweißperlen auf der Stirn,
außer Atem.
Aber: Topgeschminkt und gut ausgeleuchtet!
Ja, im Grunde nur noch mitleiderregend.
Er macht uns keine Angst mehr,
er hat selber Angst.
Also, statt sich einfach wieder umzudrehen,
nehmen #DieDoppeltenZwanziger
den jetzt einfach wieder an die Hand.
Nicht stehen bleiben.
Weitergehen.
Sonst werden die Geister
immer nur noch mehr.

Die Vierte Welle liegt hinter uns.
Vor zwei Jahren
hätte niemand etwas
mit so einem Satz anfangen können.
Heute weiß jedoch jeder,
auch was der nächste Satz bedeutet:
Die Fünfte Welle kommt.
Pardon, die Omikron-Wand.
Willkommen zurück
in der „Dynamischen Situation“.
So, wie die Pandemie begonnen hat,
so endet sie offenbar auch:
Mit Chaos,
Überforderung
und der Flucht nach vorne.
Mit dem Fahren auf Sicht,
aber die Nebelscheinwerfer
auf voller Pulle.
Die Karre völlig zerbeult,
Klimaanlage schon länger kaputt,
die Reifen glatt wie frisch rasiert,
der Motor überhitzt,
die Kühlschläuche porös,
die Bremsscheiben runtergewetzt,
die Lenkung außer Rand und Band,
Gaspedal und Bodenblech
nicht mehr voneinander zu unterscheiden.
Alle wollen nur noch aussteigen,
der nächste Baum
steht hinter der nächsten Kurve,
die Straßen sind rutschig,
die Dynamik jenseits jeglicher Kontrolle.
Metaphorisch also
ein einziger großer Unfall;
der noch nicht zu Ende ist.

Noch nicht.
Und da #DieDoppeltenZwanziger
naturgemäß chronische Voyeure sind,
die gerne auch mal die Seite des Rückspiegels wechseln,
wollen sie auch bei diesem Unfall
noch eine Weile zuschauen,
vom Beifahrersitz aus.
Noch läuft der Karren ja,
auch wenn er schwer vom Fleck kommt
und eine Menge verdorbener Fracht
im Kofferraum hat.
Hier könnte ich jetzt
einen schmissigen Anknüpfungspunkt
zur letzten Episode setzen,
aber über den Unfall
von Weihnachtsmarkt in Quedlinburg
haben bestimmt auch schon
andere schlaue Brillenträger was geschrieben.
Vielleicht nur so viel:
Totalkollateralschaden.
Weihnachten selbst dagegen
war wie aus dem Märchenbuch:
Schnee am heiligen Abend,
Schlittenfahren an den Feiertagen,
ständig Nachschub für den flauen Magen.
Aber auch schon wieder vorbei.

Das Pandemische Jahrzehnt
macht sich bereit für Jahr Nummer drei.
Und steht mal wieder auf der nächsten Schwelle:
Die Nachdurchseuchung hat begonnen.
Auch wenn es
bis zu einer wirklich endemischen Situation
wohl noch mal zwei Jahre dauern wird,
hätte der Weg bis hierhin
auch wesentlich beschissener sein können.
Heute, zu Beginn
der mit Sicherheit
heftigsten Infektionswelle
stehen zumindest einige Teile der Welt
weitaus wehrhafter da.
Der Impfeffekt ist nicht zu übersehen,
auch wenn er viel ungerechter
nicht verteilt sein könnte.
Das Gesundheitssystem arbeitet
immer noch am Anschlag,
aber es arbeitet.
In Deutschland gibt es momentan
weit mehr als doppelt so viele Neuinfektionen
als auf dem Höhepunkt der letzten Winterwelle,
die Opferzahlen jedoch sind mehr als halbiert,
die Herdenimmunität näher
als die nächste Katastrophe.
Und wieder scheint die Parole zu lauten:
Einmal noch die Zähne zusammenbeißen,
alles darauf setzen, dass die Omikronwand
gleichzeitig auch das Ende der Pandemie ist;
vielleicht sogar davon träumen,
dass sie das Ende
des Pandemischen Jahrhunderts einläutet.
Vorher aber zeichnet sich noch
der hoffentlich nur kurzzeitige Zusammenbruch
der kritischen Infrastruktur ab;
ein unfreiwilliger Lockdown
als letztes Zugeständnis an eine Krankheit,
mit der danach endlich
Frieden geschlossen werden kann.
Paxlovid ist deshalb
auch ein wirklich schöner Name
für das erste ernstzunehmende Medikament,
egal ob Pfizer sich auch damit
wieder dumm und dämlich verdienen wird.
Sachen können eben gut und schlecht
gleichzeitig sein.

Wir können und müssen uns also auch wieder
Zeit für das Triviale nehmen.
Denn:

 

„Ob ein Umstand trivial ist oder nicht,
kann allerdings nicht
unbedingt verallgemeinert werden:
So ist zum Beispiel die Erkenntnis,
„dass flüssiges Wasser
bei sinkenden Temperaturen
irgendwann fest wird“,
für die Angehörigen
isolierter Völker der Tropen
sicherlich nicht trivial,
da Gefrieren
unter diesen klimatischen
und kulturellen Bedingungen
nicht beobachtet werden kann.
Die Beurteilung,
ob etwas trivial ist,
hängt also immer auch
von den eigenen Erkenntnismöglichkeiten
und vom kulturellen Hintergrund ab.“

(wikipedia)

 

Völlig unwichtig für die allermeisten
ist es zum Beispiel,
dass der kürzeste Kanzler Österreichs
jetzt ins Silicon Valley auswandert,
wo er als,
Überraschung,
Wirtschaftsberater arbeiten wird.
Das meinte er also,
als er im letzten Frühling
vom Kommen einer „coolen Zeit“ schwadronierte.

Nicht völlig, aber bereits schon wieder unwichtiger
ist inzwischen aber geworden,
dass neben dem ganzen Pandemiewahnsinn,
tatsächlich einfach so
und ohne blutige Revolution
(„geräuschlos“)
eines der wohlhabendsten und sichersten Länder der Welt
wieder ein Stück weiter nach links gerutscht ist.
Nicht direkt nach links,
sondern nur so ungefähr in die Richtung,
im Grunde also bloß weiter geradeaus.
Hätte vor zwei Jahren
auch nicht jeder erwartet,
ist jetzt aber so.
Jetzt gibt es einen waschechten Auskenner
als zurechtgestutzten Krawallminister für Gesundheit.
Alle drei Sicherheitsministerien
sind jetzt mit Frauen besetzt,
sogar der neue Finanzminister
ist vorerst zum Leisetreter mutiert,
Berlin
hat eine zurückgetretene Familienministerin
zum Stadtoberhaupt.
Und Friedrich Merz ist jetzt zwar doch neuer CDU-Chef,
schießt aber wenigstens gleich scharf gegen die AfD,
droht sogar mit Parteiausschlüssen innerhalb der CDU,
falls sich da jemand zu weit rechts rüberbeugen sollte.
So unwichtig, so richtig.
Fast schon zu kuschelig.
Der Kern der EU
ist also wenigstens noch warm.

Aber wozu gibt es denn Nachbarn?
Ohne Stunk geht es in der EU nun mal nicht.
Die nächsten auf der Liste,
die endlich aus deren Vormundschaft raus wollen,
sind offensichtlich die Polen.
Und wie so richtig trotzige Bälger das nun mal machen,
wird da wie wild rumprovoziert,
und gleichzeitig „Aua“ gebrüllt.
Da war die liebe Tante aus dem Westen (ACAB)
gerade noch vor Weihnachten
zum Anstandsbesuch am Gartenzaun,
schon poltert zu Heiligabend
der polnische Justizminister
in einer Faschozeitung los:
Man sei nicht sehr enthusiastisch
angesichts der Aussicht
auf ein Viertes Deutsches Reich,
das auf der Basis der EU errichtet werde.
Was man den Boulevardblättern
von Patrioten eben so als Weihnachtsbotschaft
in die Schreibstuben diktiert.

Wieder etwas weniger unwichtig,
also für viele von uns irgendwie doch vorerst nur peripher,
sind die, wieder weiter zunehmenden Spannungen
auf der nächsten Ebene:
Die Nato-Osterweiterung,
beziehungsweise die russische Bedrohung der selben,
je nachdem, wen man fragt,
aka einer von vielen halbkalten Konflikten,
die am Köcheln gehalten werden.
Russische Diplomaten werden ausgewiesen,
Russland zieht ein Zehntel seiner Truppen
von der Grenze zum Donbass ab,
verbietet dafür aber im eigenen Land
gleich mal zwei NGOs,
die irgendwas mit Frieden zu schaffen haben;
pünktlich zu Weihnachten.
Irgendwo dazwischen dann auch noch
Europas neuer Todesstreifen:
Die Grenze zwischen Belarus und Polen
ist dicht geblieben,
die erfrierenden Kriegsflüchtigen
harren weiter hoffnungslos
in abgewrackten Warenhäusern aus.
Seltsam, was die Große Koalition irgendwie noch „geschafft“ hat,
versucht die Ampelkoalition erst gar nicht.
Wir haben schließlich besseres,
nämlich mit uns selbst zu tun.
Eins nach dem anderen,
der Winter ist kalt,
die Tage noch kurz,
wenig Zeit für Trivialitäten.

Denn was wirklich wichtig ist:
Wie immer nur die Selbstbeschau.
Alles andere, eben nur angerissene,
verschwindet völlig im weit klaffenden Graben,
der durch alle Gesellschaften geht.

Und nein,
inzwischen ist die Spaltung
nicht mehr nur dahergeschrieben,
die ist so echt
wie der Ausnahmezustand selbst.
Die geht inzwischen sogar so weit,
dass die Gespaltenen selbst
schon wieder gespalten sind.
Die Flügelkämpfe
unter den Schlafschafen und Suppenkasper*innen
nehmen immer skurrilere Dimensionen an.
Da kann selbst ein Claus von Wagner
nicht mehr vermitteln,
geschweige denn Helene Fischer.
Und beide haben es redlich versucht.
Der eine in Die Anstalt,
was mit einer Flucht in einen Kühlschrank endete,
die andere mit diesem Liedtext hier:

 

„Wie ist es nur so weit gekomm’n?
Es wirkt alles um uns leicht verschwomm’n.
Und keiner kann mehr sagen,
was morgen auf uns wartet,
endlos der Horizont.
Ich kann’s mit eignen Augen seh’n,
doch was ich sehe nicht versteh’n.
Wie könn’n wir uns nur so zerstör’n,
nichts fühlen und nichts hör’n?
Was muss noch gescheh’n?

Wenn sich jeder selbst nur wichtig ist,
egal, wie hart es andre trifft?
Sag mir,
wie soll das nur funktionier’n?

Wann wachen wir auf?
Wann stehen wir auf?
Lasst uns wieder mit unsren Hеrzen schau’n!
Wann wachen wir auf?
Was hält uns noch auf?
Lasst uns aus all den Mauеrn Brücken bau’n!
Wann wachen wir auf?“

(Helene Fischer: Wann wachen wir auf? 2021)

 

Zu trivial?
Think again!
Denn inzwischen wird dieses Lied
auf den berüchtigten „Spaziergängen“
die Straße rauf und runter
mitgesungen.
Von Usedom bis nach Freiburg.
Genau, auf den selben Spaziergängen,
wo diese Nazis vorneweg marschieren,
die Drohbriefe mit Fleischstücken
an Ministerpräsidenten schicken,
oder Kinder als Schutzschilde gegen die Polizei benutzen.
Selbst am ersten Weihnachtsfeiertag wurde marschiert.
In Koblenz waren es 600 Menschen.
Und die alle haben anscheinend
in der Schule tief und fest geschlafen,
als es um Textinterpretation ging,
wenn sie denken,
dass mit „wir“
bloß wieder die anderen gemeint sind.
Es bleibt dabei:
Gegen Dummheit
ist noch nicht ein einziges Kraut gewachsen.
Und auch wenn man nach zwei Jahren
Xavier Naidoo endlich straffrei
als Antisemiten beschimpfen darf
und es einem egal ist,
was Nena oder Volker Bruch
dazu zu sagen hätten,
dann ist die bittere Realität
eben nur noch ein Facebook-Kommentar
von Leo Fischer:

 

„Was „Friedensdemos“, Pegida und Co.
nicht geschafft haben,
wurde jetzt erreicht:
eine bundesweite, niedrigschwellige, massenhafte,
dezentrale rechte Protestbewegung
mit niedriger Gewalthemmung,
Sympathien und inhaltlichen Anknüpfungspunkten
bis weit in die „Mitte“,
bei Friseurin und Feuilleton gleichermaßen.
Damit geht ein jahrzehntelang gehegter Traum
der Neuen Rechten in Erfüllung.“

(Leo Fischers Facebook. Winter 2021)

 

Die braunen Wölfe heulen also im Moment
mal wieder am lautesten,
die Schlafschafe bleiben still im Stall bei der Krippe,
und die Suppenkasper*innen klatschen
vom Sofa aus besoffen Beifall,
oder schicken per whatsapp
Nachrichten an ihre ehemaligen,
jetzt aber geimpften „Freunde“,
in denen sie ihnen vorwerfen,
sie wären doch die ersten,
die sie in den Zug nach Auschwitz schubsen würden! (true story)
So gespalten ist diese Gesellschaft wirklich.
Und ich wage mir noch nicht mal auszudenken,
wie viel härter die Fronten
auch hier noch werden könnten.

Nicht ohne Grund
stellt die neue Bundesinnenministerin
den Kampf gegen rechts
ganz nach oben auf die Agenda,
und der Papst ruft ja nicht ohne Grund
zu Weihnachten zuerst dazu auf,
den Dialog zu suchen,
um diese geteilte Welt zu heilen.
Denn was hier noch Fackelspaziergänge sind,
sind in anderen Teilen der Welt
schon wieder Lynchmobs
und brennende Dörfer.
Nein, noch nicht wieder in Afghanistan,
aber zum Beispiel wieder in Myanmar,
genau am 24. Dezember.
So kann das Leben in einer Diktatur
nämlich auch aussehen.

Wie gesagt,
Trivialität hängt vom Blickwinkel ab.
Auch wenn einige immer noch denken,
dass würde auch für die Realität gelten.
Man sich kann in diesen Zeiten
aus Angst vor der Neuen Weltordnung
strampelnd auf dem Boden wälzen,
oder glücklich lächelnd am vollgedeckten Tisch sitzen
und die anderen fragen,
ob man noch mal nachreichen darf.
Welches Bild davon
ist das friedlichere,
das wärmere?
Wer hat hier die blaue,
und wer die rote Pille geschluckt?
Auf welcher Seite des Spiegels
wartet die Wüste der Realität?
Ist die Wirklichkeit schon ein Schreckensort,
oder geht‘s uns immer noch ganz gut?
Und wer sind denn jetzt die Auserwählten?
Die Selbstbestimmten?
Die Schicksalsritter
und Geschichtsretter?

Trinity, Neo oder Morpheus
sind es schon mal nicht,
das war doch bloß wieder ein Film.
Schade eigentlich.
Fragt man aber die Oberinstanz,
das Time Magazin,
ist das in diesem Jahr
vor allen:
Elon Musk.
Ein neoliberales Arschgesicht,
das einen Multimilliardenkonzern führt
und behauptet,
dieser wäre die Antwort auf alle Probleme,
und der für Millionen von Menschen
immer noch als Visionär gilt.
Der angebliche Tony Stark der Wirklichkeit,
obwohl klar ist,
dass auch er einfach nur
einen anderen Weg
in den Untergang gefunden hat;
Dr. Doom,
nur mit Botox
anstelle der eisernen Maske.
Passt also wunderbar.

Noch fantastischer passt da nur noch,
dass seit kurzem ganz wirklich
an einer Neufassung
von George Orwells „1984“
geschrieben wird.
Nur dieses Mal aus Julias Perspektive.
Jetzt schon mit Sicherheit
der Roman des Jahrzehnts,
und sollte es auch nur
ein woker Aufguss werden.
Immer noch zehnmal besser
als die Dystopie,
die einige
hier im Internet
für die Wirklichkeit halten.

Sorry,
ich muss mich zum Schluss kurz
ein bisschen freidribbeln,
um mich zum Ende für heute
nocheinmal etwas sorgloser
der Trivialität hinzugeben
und auch mal Schrittfehler zu machen,
ohne gleich ausgewechselt zu werden.
Nur kurz mal wieder ein Stück mehr
mit dem neuen Hallenboden warm werden,
Ballgefühl zurückgewinnen.
Nicht immer nur optimistisch ansetzen
und dann wieder pessimistisch absetzen.
Mit Aufgeben schafft es niemand
bis in die Playoffs,
und die sind erst im nächsten Juni.
Denn was Basketball angeht,
gibt es vor Ort zwar noch nichts neues,
dafür ist in der NBA
einfach schon mal etwas früher 2022,
das Ende der Pandemie wie wir sie kennen.
Die Hallen sind wieder knackevoll,
die Storylines überschlagen sich,
die Highlightvideos sind fresh wie eh und je.
Und ja, auch der nächste Hype ist real:
Die Chicago Bulls sind wieder da!
Und zwar so richtig.
Basketball für Liebhaber:
Knüppelharte und intelligente Defense
von mindestens vier Comboguards,
die auch vorne
zusammen gerne mal
auf knapp hundert Punkte kommen.
Captain Caruso,
Lonzo Ball
und die Slash-Brothers LaVine und DeRozan
machen dem Teamnamen alle Ehre
und fordern die Eliten
zum Wettlauf heraus.
Da wird jedem Basketballlover
ganz warm ums Herz, oder?

In Quedlinburg waren dann
heute Nachmittag übrigens
15° C und ein bisschen Sonnenschein.
Für einen Donnerstag im Winter
waren sogar auffallend viele Leute unterwegs,
die Cafés rund um den Markt voll besetzt.
Angeblich sollen sich sogar
Menschen geküsst haben,
einfach so.
Morgen werden das dann bestimmt sogar noch mehr,
es gibt Gerüchte über echte Silvesterpartys.
Auf denen läuft dann hoffentlich in Dauerschleife
Death to 2020 und Death to 2021.
Irgendwo im Hintergrund.
Nur so nebenbei. Auf stumm geschaltet.

Und ab übermorgen
läuft dann nur noch
„Don‘t look up“,
nur falls irgendjemand vergessen haben sollte,
was das eigentliche Problem ist.
Wie nah die Wirklichkeit
doch schon an der Fiktion dran ist.
Stranger Times are coming.

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